Keine Grenzen für Kinderrechte

 

Unser Bündnispartner „Ausbildung statt Abschiebung“ fordert in einer Pressemitteilung die Achtung der Kindesrechte überall.

Abwehren, internieren, rückführen: Ein Dreiklang der Entrechtung, der sich an vielen Orten der Welt im Umgang mit unerwünschten Flüchtlingen und Migrant:innen durchgesetzt hat. Die Europäische Union arbeitet von der nigrischen Sahara bis hinein in die AnKER-Zentren in Bayern daran, ihn in konkrete Maßnahmen umzusetzen. Kindeswohl und Kinderschutz werden dabei der Grenzsicherung geopfert. Die Europäische Union verletzt damit ihre eigenen Grundsätze. Im November 2019 feierte die EU mit einer hochrangigen Konferenz das 30-jährige Bestehen der UN-Kinderrechtskonvention und betonte: „Das Europäische Parlament setzt sich nicht nur in Europa, sondern in der ganzen Welt für den Schutz und die Förderung der Rechte der Kinder ein.“ In der Realität setzt die EU auf brutale Abschottung statt auf Kinderrechte. Viele gesellschaftliche Gruppen setzen sich dieser Politik der Entrechtung mit allen Kräften entgegen und sagen laut: „Wir haben Platz!“

Die Initiative „Ausbildung statt Abschiebung“, ein Zusammenschluss von ehrenamtlich und hauptamtlich Tätigen, hat seit Ende 2016 über 150 Kinder und Jugendliche, vorwiegend aus Afghanistan, unterstützt und begleitet. „Und es geht noch viel mehr! Wir haben Platz!“ das berichten engagierte Mitarbeitende aus verschiedenen Institutionen und Einrichtungen.

Eine sehr hohe Zahl von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten hat innerhalb von zwei Jahren Deutsch gelernt und Schulabschlüsse erreicht. Diejenigen, die nicht von Amts wegen daran gehindert wurden, konnten bereits 2017 eine Ausbildung beginnen. Für manche Jugendliche musste aber auch noch 2020, d.h. fünf Jahre nach deren Ankunft, um eine Ausbildungserlaubnis gekämpft werden. Die allermeisten Jugendlichen, die 2015/2016 hier gelandet sind, sind mittlerweile Regensburger Jungs und Mädels geworden. Wir treffen sie als Bäcker und Verkäufer:innen, als Fliesenleger, Kfz-Mechatroniker:innen und Pflegekräfte, aber auch als Schüler:innen der FOS/BOS oder Studierende an der UNI Regensburg im Stadtleben. Mit unglaublichem Tempo und bewundernswerter Energie haben sie sich eingebracht, mit der Initiative an zahlreichen öffentlichen Aktionen teilgenommen.

In Deutschland gibt es immer noch viele freie Jugendhilfeplätze. „Ausbildung statt Abschiebung“ appelliert dringend an die Verantwortlichen und Entscheidungsträger in Politik und Gesellschaft, sich für eine sofortige Aufnahme von Kindern und Jugendlichen aus den Lagern in Griechenland und Bosnien einzusetzen und endlich Taten folgen zu lassen. Sie fordert die Auflösung der unmenschlichen Lager an den EU-Außengrenzen und die Verteilung der dort lebenden Menschen innerhalb der EU. Besonders die Rechte von Kindern und Jugendlichen müssen gewahrt und sie müssen endlich rausgeholt werden, denn: Wir haben Platz!

Zur kompletten Pressemitteilung geht es hier.