Zeltaktion bei Schnee und Regen – Seebrücke demonstriert für Geflüchtete in Bosnien

Vergangenen Samstag veranstaltete die Seebrücke Regensburg eine symbolische Zeltaktion unter dem Motto #AufnahmeStattAbschottung, um auf die katastrophale Lage in bosnischen Geflüchtetenlagern wie Lipa hinzuweisen, sowie gegen die illegalen Pushbacks an den europäischen Außengrenzen und die gewalttätige Grenzpolizei in Kroatien zu protestieren.
 

 
Für den infektionssicheren Protest baute die Seebrücke von 8 bis 18 Uhr ein Zelt auf der Wiese südlich des Andreasstadel auf, welches von vier Bauzäunen eingezäunt wurde. Die Installation steht symbolisch für die prekäre Situation in den Lagern an den europäischen Außengrenzen und weist auf die menschenverachtende Abschottungspolitik der Europäischen Union hin.
 
Aufgrund der aktuellen Corona-Einschränkungen fand die Zeltaktion ohne Teilnehmer*innen statt. Es waren lediglich wenige Vertreter*innen der Seebrücke anwesend.
„Mit unserer Aktion wollen wir erneut Präsenz schaffen. Das erzeugte Bild – Menschen, die bei diesen Temperaturen in Regen und Schnee zelten müssen – bewegt. Die Realität ist für Tausende Menschen noch deutlich schlimmer. Das vermitteln auch die aufgehängten Fotos, welche die Fotografin Alea Horst erst vor wenigen Tagen in Bosnien machte“, stellt Tamira Unger von der Seebrücke Regensburg klar.
 
Die Aktion fand im Rahmen des überregionalen Aktionstags unter dem Motto „Kein Pushback ist legal“, organisiert von der Initiative Seebrücke und der Balkanbrücke, welche sich speziell zur Verbesserung der Lage Geflüchteter in Osteuropa einsetzt, statt. Neben Regensburg gab es am Samstag europaweit in über 40 weiteren Städten ähnliche Protestaktionen.
„Entweder man ist Teil der Lösung oder Teil des Problems. Deutschland könnte den Menschen helfen. Doch stattdessen verweisen die Regierungsparteien SPD und CDU/CSU immer wieder auf die derzeit unerreichbare ‚europäische Lösung‘ – und verweigern somit letztendlich die dringend nötige Hilfe. Es reicht nicht, wenn vereinzelt Geflüchtete aufgenommen werden. Unser Migrationssystem muss grundlegend verändert werden. Statt Grenzen muss es Menschenleben schützen!“, klagt Johannes Rückerl von der Seebrücke Regensburg an„Illegale, gewaltvolle Pushbacks werden immer noch durchgeführt, toleriert und auch von Deutschland unterstütztMenschenrechtsverletzungen zu kritisieren und gleichzeitig Einsatzfahrzeuge an deren Verursacher zu schicken, geht nicht zusammen. So ist Deutschland Teil des Problems und tut zu wenig, um es zu ändern.“
 
Gemeinsam mit den vielen anderen Lokalgruppen und Bündnispartner*innen, fordert die Seebrücke Regensburg den Stopp aller illegalen Pushbacks an den europäischen Außengrenzen, den Stopp der Untersützung der kroatischen Grenzpolizei sowie die sofortige Aufnahme aller schutzsuchenden Menschen aus Lagern wie Lipa.
 
Kontakt zur Seebrücke Regensburg: regensburg@seebruecke.org