Gemeinsam gegen die Festung Europa

Festung Europa einreißen!“ Unter diesem Motto haben sich am Sonntagnachmittag mehr als 70 Menschen am Donaumarkt versammelt. Die Seebrücke Regensburg hatte zu der Kundgebung aufgerufen, um gegen das europäische Grenzregime zu protestieren. Täglich finden an den EU-Außengrenzen Menschenrechtsverletzungen statt, die entweder von Frontex, der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache, direkt begangen oder von den Staaten der EU zumindest geduldet werden. Gegen diese Politik der Abschottung wurde auf der Kundgebung lautstark demonstriert.

„37 Menschen starben bei dem Versuch, die Mauern der Festung Europa zu durchbrechen. Die EU schweigt dazu. Dabei hat sie diese Toten auf dem Gewissen. Und sie ist dafür verantwortlich, endlich sichere Fluchtwege für alle Flüchtenden einzurichten, egal woher sie kommen“ sagte Adrian Kohl von der Seebrücke, in Bezug auf die Tragödie, die sich Ende Juni in der spanische Exklave Melilla an der nordafrikanischen Mittelmeerküste ereignete.
Vorfälle wie dieser sind kein Einzelfall, sondern haben System. Adrian Kohl dazu: „Erst wenn wir dieses System überwinden, können wir das Sterben an den europäischen Außengrenzen beenden.“
 
Ein einem weiteren Redebeitrag mahnten Vroni und Lea, ebenfalls beide von der Regensburger Seebrücke: „Es ist unsere Aufgabe als Bürger*innen Europas, die Mauer der Abschottungspolitik einzureißen! Es ist unsere Aufgabe, unsere Verantwortung anzuerkennen und uns nicht abzuwenden! Es ist unserer Aufgabe, weiterhin Kritik und Druck auf Politiker*innen auszuüben, Sichere Fluchtwege zu schaffen und die Menschenwürde wieder hochzuhalten!“
 
Weitere Redebeiträge hielten Gotthold Streitberger von der Bürger*inneninitiative Asyl und Joe Agafie, der selbst aus Biafra (Nigeria) fliehen musste. Musikalisch abgerundet wurde die Kundgebung von der Regensburger Band Ruam.